Als ich mit fünf Jahren zum ersten Mal einen Kletterturm auf einem Stadtfest entdeckte, wussten weder meine Eltern, noch ich selber welche große Rolle klettern in meinem späteren Leben spielen würde. Nach diesem Tag bestand ich darauf klettern gehen zu dürfen und meine ganze Familie schloss sich mir an. Mit sieben Jahren kletterte ich meinen ersten Wettkampf und wurde in die Trainingsgruppe des ÖGV eingeladen. Zu diesem Zeitpunkt ging ich vielen anderen Freizeitbeschäftigungen nach, wie beispielsweise Flöten spielen, Zirkusturnen, Geräteturnen und Reiten. Im Laufe der Zeit gab ich immer mehr von ihnen auf um mehr Klettern zu können, auch nahm die Schule viel Zeit in Anspruch bis schließlich nur noch klettern übrig blieb. Ich entschloss mich eine Oberstufe für Leistungssportler zu besuchen, diese Entscheidung erlaubte es mir meinem Sport während der Schulzeit uneingeschränkt nachgehen zu können.
Nach meiner Matura sorgte ich mich zunächst, durch das hohe Arbeitspensum des Chemie Studiums, nicht mehr regelmäßig zum Klettern zu kommen, jedoch funktioniert die Kombination gut, da der Sport, vor allem in stressigen Wochen, einen Ausgleich bietet. Besonders dankbar bin ich, dass es sich immer noch ausgeht, einen gemeinsame Trainingseinheit in der Woche zu besuchen, da so der Kontakt Teammitgliedern und TrainerInnen gehalten wird.
Ein Aspekt, den ich am Klettern besonders schätze, sind die Menschen. Ich habe durch die Trainingsgruppe Freunde gefunden, die mich schon seit vielen Jahren begleiten und ein wichtiger Teil meines Lebens sind. Auch unsere TrainerInnen sind einzigartig und ein Grund warum ich immer noch so gerne zum Training gehe. Unsere gemeinsamen Trainingslager (sie glichen eher Kletterurlauben) sind mir besonders gut in Erinnerung geblieben. Meist war unser Ziel Fontainebleau, dort machte ich meine ersten Erfahrungen mit Bouldern am Fels, jedoch war auch die Reise nach Kroatien zum Lead klettern toll, da ich dort meine erste 7b am Fels kletterte.
Mittlerweile werden beinahe alle Urlaube im Hinblick auf interessante Klettergebiete geplant, beispielsweise nach Magic Wood in die Schweiz oder nach Kalymnos, oder nach Frankreich, nach Ceuse oder natürlich Fontainebleau. Man merkt vielleicht, dass es mir unmöhlich ist, ein liebstes Klettergebiet zu nennen, vor allem, da ich noch so viele zu entdecken habe.
Wenn ich nachdenke was mir am Klettern so gut gefällt, fällt mir sofort ein, dass ich vor allem die Vielfalt schätze. Jede Route, jeder Boulder ist anders als der andere, somit wird es niemals langweilig. Man fährt an schöne Orte, lernt interessante Menschen kennen und kann immer wieder an seine Grenzen gehen.