Chronik der Gloggnitzerhütte
Die Gloggnitzerhütte steht im Besitz der Gemeinde Wien, die Ortsgruppe Gloggnitz des ALPENVEREIN GEBIRGSVEREIN hat das Nutzungsrecht. Ein besonders wichtiger Aspekt ist daher die Zusammenarbeit der Ortsgruppe mit den verantwortlichen Förstern und Jägern, die in partnerschaftlicher Weise bestens funktioniert. Nur so kann die empfindliche Flora und Fauna geschont und erhalten werden.
Ende der 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts wurde von einigen Gloggnitzer Turnern im Bereich der heutigen GLOGGNITZERHÜTTE eine dort befindliche Halterhütte als Stützpunkt für Schiausflüge und Bergfahrten benützt.
Im Jahre 1928 wurde diese Hütte um einen Raum erweitert.
Im Sommer wurde diese Hütte von der „Weidegenossenschaft“ als Unterkunft für die Bewirtschafter der Alm verwendet.
Schon zur damaligen Zeit fand das traditionelle GLOGGNITZERHÜTTENRENNEN statt!
Anfang der 30er Jahre bildet sich aus dieser Turnergruppe die Ortsgruppe Gloggnitz des ALPENVEREIN GEBIRGSVEREIN.
Die Mitgliederzahl bewegte sich in einer Größenordnung zwischen 60 und 70. Die in diesen Jahren steigende Mitgliederzahl machte eine Erweiterung der Hütte erforderlich.
Im Jahre 1932 wurden die Arbeiten für diese Erweiterungen begonnen und fanden 1934 ihren Abschluss, wobei zu diesem Zeitpunkt die heutigen äußeren Abmessungen der Hütte im Großen und Ganzen erreicht wurden.
Die Bäume für die Außenwände wurden direkt vor Ort geschlägert und zugerichtet.
Die Bretter wurden vom Tal durch den Kesselgraben mit einer Maultierkompanie des Bundesheeres zur Hütte transportiert.
Die letzten Bretter wurden am 7. September 1934 angeliefert.
Der Zubau mit dem Schlafraum im 1. Stock in der Entstehungsphase.
Der Unfall des Kameraden Killian MATOUSCHEK und dessen Abtransport durch seine Freunde war auslösend für die Gründung der Ortsgruppe Gloggnitz des Bergrettungsdienstes, der diesen Teil der Rax von da an bergrettungsmäßig betreute.
Der damalige Gastraum
In diesen Jahren wurde die Hütte stark frequentiert und auch die Mitgliederzahl der Ortsgruppe Gloggnitz wuchs ständig.
In den Kriegsjahren musste die Hütte naturgemäß vernachlässigt werden, das selbe galt auch für den Beginn der Besatzungszeit.
Ab dem Jahre 1947 wurde die Hütte wieder saniert. Vor allen Dingen musste die Inneneinrichtung neu adaptiert werden.
Im Jahre 1956 wurde der Schlafraum in den oberen Stock verlegt.
Die Gloggnitzerhütte um 1960
Ursprünglich wurden die Räume der Hütte mit Petroleumlampen erhellt. In den 60er Jahren wurde eine Gasbeleuchtung installiert. Da man sich seit jeher um umweltfreundliche Lösungen bemüht hat, wurden Versuche mit Windgeneratoren, mit denen man Akkus geladen hat, unternommen. Der elektrische Strom dient zur Versorgung der Beleuchtung und des Funkgerätes. Durch die in dieser Höhe häufig auftretenden, heftigen Stürme, wurden die Generatorflügel immer wieder zerstört, weshalb man nach besseren Lösungen suchte. Anfang der 80er Jahre wurde der Windgenerator von einer Photovoltaikanlage abgelöst. Diese emissionsfreie Energiegewinnung hat sich bis zum heutigen Tage bestens bewährt. Sie wurde im Jahre 1999 auf die doppelte Kapazität erweitert (es wurden 4 Akkumulatoren mit je 115 Ah geladen).
Im Jahr 2008 wurden 2 zusätzliche Paneele mit je 50W Leistung und 2 Solarbatterien (2x190Ah) installiert. Außerdem wurde ein Wechselrichter eingebaut und die gesamte Beleuchtung auf 230V umgestellt. 2010 wurde ein großer Umbau notwendig, damit Komposttoiletten, ein Grauwassertank und Regenwassertanks untergebracht werden konnten. In den Grauwassertank kommen die Flüßigkeiten von Urinal, Küchenabwasch und Waschraum. Über die ganze Woche verteilt werden kleinere Mengen Grauwasser in einen Pflanzenfilter gepumpt und dort von Mikroorganismen gereinigt. Der Kompost kann nach einigen Jahren auf der Wiese ausgebracht werden. Derzeit sind drei Fotovoltaikmodule mit je 219 W Peak montiert, die 6 Gel-Akkus mit je 230 Ah laden.
Heute schaut die Hütte folgendermaßen aus:
Von innen:
Von aussen:
Technik: